Erstes Treffen seit Eklat: Selenskyj und Trump haben "produktives" Gespräch in Rom

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Die Ukraine und die USA liegen bei ihren Vorstellungen, wie der russische Angriffskrieg gestoppt werden sollte, teilweise weit auseinander. In Rom sprechen die Präsidenten beiden Länder miteinander. Das erste Aufeinandertreffen seit dem Eklat im Weißen Haus soll gut verlaufen sein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind in Rom am Rande der Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus überraschend zusammengetroffen. Die Unterredung im Vatikan sei sehr produktiv gewesen, teilte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, mit. "Weitere Einzelheiten zu dem Treffen werden folgen." Auch von ukrainischer Seite wurden zunächst keine Details bekannt gegeben.

Es war die erste persönliche Begegnung zwischen beiden Präsidenten seit dem Eklat mit einem Wortgefecht im Weißen Haus im Februar. Am Freitagabend hatte Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social mitgeteilt, in den Gesprächen über ein Ende des Krieges in der Ukraine sei in den meisten wichtigen Punkten eine Einigung erzielt worden. "Die beiden Seiten sollten sich jetzt auf höchster Ebene treffen", forderte Trump.

Trump hatte beide Seiten zuvor gewarnt, dass seine Regierung ihre Bemühungen um einen Frieden aufgeben würde, wenn sich die beiden Seiten nicht rasch auf ein Abkommen einigen würden. Zuletzt gab es allerdings Hinweise, dass noch beträchtliche Differenzen über die Voraussetzungen für eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine sowie zwischen den USA und Europa bestehen.

Der Ukraine missfällt unter anderem besonders, dass die Vereinigten Staaten die Halbinsel Krim als russisches Gebiet formell anerkennen wollen. Zudem soll die de facto Kontrolle Russlands über die seit 2022 besetzten Territorien im Osten und Süden der Ukraine akzeptiert werden. Die Pläne der Ukraine und europäischer Staaten enthalten hingegen keinerlei Anerkennung russischer Kontrolle über ukrainisches Gebiet.

In der Frage der langfristigen Sicherheit der Ukraine schlagen die USA zudem vor, dass die Ukraine eine "robuste Sicherheitsgarantie" seitens europäischer und anderer befreundeter Staaten erhalten soll. Kiew wünscht sich hingegen auch klare Sicherheitsgarantien von den Vereinigten Staaten - mit einer Vereinbarung ähnlich der Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Vertrags.

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