"Gegen die soziale Kälte": Ines Schwerdtner und Jan van Aken wollen Linke anführen

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Die bisherige Linken-Spitze mit Wissler und Schirdewan tritt ab. Den Niedergang der Partei vermögen sie während ihrer Amtszeit nicht zu stoppen. Jetzt wollen sich zwei neue Kandidaten an der Aufgabe versuchen, die Partei aus der Krise zu führen.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken will sich für den Vorsitz der Linkspartei bewerben. Er werde auf dem Parteitag im Oktober kandidieren, teilte van Aken auf X mit. Es brauche "eine starke linke Kraft (...), die die Interessen der Menschen vertritt. Gegen die soziale Kälte, gegen den Rechtsruck, gegen den Krieg."

Schwerdtner scheiterte mit ihrem Versuch, ins Europaparlament einzuziehen. Schwerdtner scheiterte mit ihrem Versuch, ins Europaparlament einzuziehen.

Schwerdtner scheiterte mit ihrem Versuch, ins Europaparlament einzuziehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Er bringe "eine echte, tiefe Zuversicht mit, dass wir gewinnen können", schrieb van Aken. Dies sei "ein Feuer, das hoffentlich ansteckend ist". Der 63-Jährige verwies auf seine Erfahrung als Gentechnikexperte für Greenpeace und Biowaffeninspekteur für die Vereinten Nationen. Bei Greenpeace habe er "Kampagne gelernt und bei den Vereinten Nationen Diplomatie", schrieb van Aken.

Auch die Publizistin Ines Schwerdtner will Bundesvorsitzende der Linken werden. "Ich habe mich entschieden, auf dem kommenden Parteitag in Halle für den Vorsitz unserer Partei zu kandidieren", erklärte die 1989 im sächsischen Werdau geborene Schwerdtner auf ihrer Website. Bei der Europawahl stand sie auf Listenplatz fünf der Linken, verpasste den Einzug ins Parlament jedoch.

Wissler und Schirdewan treten ab

Schwerdtner arbeitet als freiberufliche Journalistin und Publizistin. Sie engagierte sich unter anderem in der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" und in einer Kampagne gegen steigende Preise. Nach Angaben des Linken-Landesverbands Sachsen-Anhalt ist Schwerdtner aktuell im Kreisverband Anhalt-Bitterfeld organisiert.

Es sei notwendig, eine neue politische Kultur in der Partei zu etablieren, so Schwerdtner. Nötig sei ein Umgang, der von gegenseitigem Vertrauen und einem Fokus auf die gemeinsamen politischen Ziele geprägt sei.

Die bisherigen Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan hatten am Wochenende ihren Rückzug angekündigt. Sie wollen damit den Weg für einen personellen und inhaltlichen Neuanfang der Partei nach der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) freimachen, die nach aktuellen Umfragen den Wiedereinzug in den Bundestag klar verfehlen würde.

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