Gesundheitliche Gründe: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt zurück

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Kevin Kühnert zieht sich aus der SPD-Spitze zurück. In einem Schreiben an die Parteimitglieder gibt er seinen Verzicht auf das Amt des Generalsekretärs bekannt. Auch in den neuen Bundestag will er nicht mehr einziehen.

Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl tritt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zurück. Das teilt er in einem Schreiben an die Parteimitglieder mit. Zudem werde er sich nicht mehr um ein Bundestagsmandat in seinem Wahlkreis bewerben. Beide Entscheidungen hätten ihn Überwindung gekostet.

Zur Begründung verweist der 35-Jährige unter anderem auf seine nach eigenem Bekunden angeschlagene Gesundheit. "Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen", schreibt er.

Deswegen habe er die beiden Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil "vor wenigen Tagen informiert, dass ich vom Amt des SPD-Generalsekretärs heute zurücktrete". Er habe zudem seinen Heimatverband Tempelhof-Schöneberg in Berlin in Kenntnis darüber gesetzt, dass er "auch für eine erneute Kandidatur bei der kommenden Bundestagswahl nicht zur Verfügung stehe", heißt es weiter.

Der gebürtige Berliner sitzt seit 2021 im Bundestag. Im Dezember des gleichen Jahres übernahm er den Posten des SPD-Generalsekretärs. Zuvor war er seit vier Jahren Vorsitzender der Jusos. Dabei wurde er bundesweit bekannt, als er eine Kampagne gegen eine Große Koalition aus Union und SPD organisierte. Seit Ende 2019 war er auch Vize der SPD. Zuvor hatte er eine entscheidende Rolle gespielt, als die Parteilinken Esken und Norbert Walter-Borjans in der Stichwahl gegen den heutigen Kanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an die SPD-Spitze kamen.

Die SPD liegt in jüngsten Wahlumfragen deutlich hinter der Union und auch hinter der AfD. Bundeskanzler Olaf Scholz will erneut Spitzenkandidat der SPD werden und hat die Unterstützung der SPD-Spitze. Innerhalb seiner Partei ist er laut Umfragen aber weniger beliebt als Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Auch Juso-Chef Philipp Türmer hält die Kanzlerkandidatur der SPD für offen.

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