Es klingt wie eine Filmidee, die eher in Scherzlisten zu finden ist. Doch Mel Gibson will jetzt tatsächlich die Fortsetzung zu seinem größten Kino-Hit realisieren.
Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Überraschungserfolg von „Die Passion Christi“ kehrt Mel Gibson mit einer Fortsetzung zurück: „The Resurrection of the Christ“ hat nun offiziell mit Lionsgate einen Studio-Partner gefunden. Das teilten Gibson und Adam Fogelson, Vorsitzender der Lionsgate Motion Picture Group, gemeinsam mit (via Deadline).
Die Fortsetzung soll direkt an das Ende des ersten Films anknüpfen, das – Spoiler! – mit der Auferstehung Jesu Christi endet. Auch wenn inhaltlich bislang keine Details veröffentlicht wurden, geht Deadline davon aus, dass große Teile der Originalbesetzung zurückkehren, darunter Jim Caviezel als Jesus Christus und Monica Bellucci als Maria Magdalena. Dass diese inzwischen alle über 20 Jahre älter sind und die Fortsetzung trotzdem direkt am ersten Teil anschließen soll, scheint nicht als Problem gesehen zu werden.
Das Drehbuch wurde von Gibson mitverfasst und er wird erneut Regie führen. Das funktionierte ja schon einmal zum allgemeinen Erstaunen zumindest finanziell hervorragend: „Die Passion Christi“ war 2004 ein beispielloser Erfolg, denn der Film spielte allein in Nordamerika rund 370 Millionen Dollar ein, weltweit über 610 Millionen – bei einem vergleichsweise bescheidenen Budget von 30 Millionen Dollar.
Über viele Jahre hinweg hielt er den Rekord als erfolgreichster R-Rated-Film an den US-Kinokassen. Dieses Rating erhalten Filme mit einer erhöhten Altersfreigabe; in Deutschland stufte die FSK „Die Passion Christi“ ab 16 Jahren ein. Erst 2016 verlor „Die Passion Christi“ seinen Rekord an „Deadpool“ (782 Millionen US-Dollar), aktuell hält „Deadpool & Wolverine“ die Bestmarke inne (1,338 Milliarden US-Dollar).
Mel Gibson selbst sollte tatsächlich mal einen der berühmtesten Superhelden aller Zeiten spielen:
„The Resurrection of the Christ“ könnte erneut für Kontroversen sorgen
Ob „The Resurrection of the Christ“ erneut so erfolgreich sein wird wie sein Vorgänger, bleibt abzuwarten. Man darf allerdings schon jetzt damit rechnen, dass der Film einige Kontroversen entfachen oder wieder aufflammen lassen wird. Bereits der erste Teil war aufgrund seiner Gewaltdarstellungen und möglicher historischer Ungenauigkeiten durchaus umstritten, zudem gab es Vorwürfe antisemitischer Darstellungen.
Mel Gibson sorgte 2006 wiederum für einen Skandal, als er wegen Fahren unter Alkoholeinfluss verhaftet wurde und dabei antisemitische Schimpftiraden von sich gab. Jesus-Darsteller Jim Caviezel fiel in den letzten Jahren zudem mit seiner Unterstützung der Verschwörungsbewegung QAnon auf.
Die neue Zusammenarbeit ist Teil einer langjährigen Beziehung zwischen Gibson und Lionsgate, die auch Gibsons letzte zwei Filme – das oscarnominierte Kriegsdrama „Hacksaw Ridge“ und den Thriller „Flight Risk“ mit Mark Wahlberg – betreute. Darüber hinaus hält das Studio die Vertriebsrechte an der Icon-Filmbibliothek, zu der auch „Die Passion Christi“ gehört.
Adam Fogelson äußerte sich mit großen Worten über das Projekt:
„Für viele Menschen weltweit ist ‚The Resurrection of the Christ‘ das meist erwartete Kinoereignis einer ganzen Generation. Es ist auch ein ehrfurchtgebietendes und spektakulär episches Werk, das das Publikum weltweit sprachlos zurücklassen wird. Mel ist einer der größten Regisseure unserer Zeit und dieses Projekt ist für ihn zutiefst persönlich – die perfekte Bühne für sein Talent.“
Auch Gibson lobte die Zusammenarbeit:
„Lionsgates mutiger, innovativer Geist und ihre flexible, anpackende Haltung haben mich schon lange inspiriert. Ich könnte mir keinen besseren Verleiher für ‚The Resurrection of the Christ‘ vorstellen. Ich habe in den letzten Jahren mehrmals mit Adam und seinem Team gearbeitet und weiß, mit welchem Einfallsreichtum, welcher Leidenschaft und Ambition sie ihre Projekte verfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass sie alles geben werden, um diesem Film zum Erfolg zu verhelfen.“
Wann „The Resurrection of the Christ“ in den Kinos erscheint, ist aktuell noch unklar. Die Produktion soll im Spätsommer 2025 beginnen, also wäre ein Release im kommenden Jahr durchaus möglich.