Kiew feixt über Brand: Russisches Munitionsdepot steht offenbar in Flammen

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Wieder einmal ist ein ukrainischer Drohnenangriff offenbar erfolgreich. In der russischen Kleinstadt Toropez bricht Medienberichten zufolge ein Feuer in einem Munitionslager aus. Der Gouverneur sagt zwar: Alles ist unter Kontrolle. Evakuiert wird trotzdem.

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Angaben einen Brand in der russischen Region Twer ausgelöst. Trümmer einer zerstörten ukrainischen Drohne hätten in der Stadt Toropez ein Feuer verursacht und die teilweise Evakuierung von Anwohnern notwendig gemacht, teilte der Gouverneur der Region, Igor Rudenja, auf Telegram mit. Die Feuerwehr versuche derzeit, den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Russische Luftabwehreinheiten seien weiterhin damit beschäftigt, einen "massiven Drohnenangriff" auf die Stadt abzuwehren, erklärte Rudenja weiter. Die Situation sei aber unter Kontrolle. Aus Sicherheitsgründen sei jedoch "eine teilweise Evakuierung der Bewohner" angeordnet worden. Was genau brennt, ließ er offen.

Medienberichten zufolge brach das Feuer nach Drohnenangriffen in einem Munitionslager aus. Die Kleinstadt mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern ist laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA aus dem Jahr 2018 Standort eines russischen Arsenals zur Lagerung von Raketen, Munition und Sprengstoff. Laut dem ukrainischen Journalisten Illia Ponomarenko kann das Depot um die 30.000 Tonnen Munition lagern. NASA-Daten bestätigen, dass es in der Region aktuell ein größeres Feuer gibt.

Eine Quelle im ukrainischen Geheimdienst SBU bestätigte laut Kyiv Independent den Angriff auf das Lagerhaus. In diesem seien ballistische Raketen, darunter Iskander, Flugabwehrraketen, Artilleriemunition und Gleitbomben deponiert gewesen. Der Angriff "hat ein großes Lager der Hauptabteilung für Raketen und Artillerie des russischen Verteidigungsministeriums buchstäblich vom Erdboden verschluckt", wird die Quelle aus dem Geheimdienst zitiert. Nach dem Einschlag der ukrainischen Drohnen habe "eine extrem starke Detonation" stattgefunden. "Der SBU arbeitet zusammen mit seinen Kollegen von den Streitkräften weiter daran, das Raketenpotenzial des Feindes, mit dem er ukrainische Städte zerstört, methodisch zu reduzieren." Es gebe Pläne, ähnliche Angriffe auf andere russische Militäreinrichtungen durchzuführen.

Dutzende Drohnen über Russland

Moskau berichtet fast täglich über ukrainische Drohnenattacken. Auch in der Nacht wurden aus Russland wieder Drohnenangriffe auf mehrere Regionen gemeldet. Die Luftabwehr habe 54 ukrainische Drohnen über fünf russischen Regionen zerstört, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Hälfte der Drohnen sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, die übrigen über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie den westlichen Regionen Smolensk und Orjol. Die Region Twer nordwestlich von Moskau erwähnte die Agentur nicht.

Dafür kommentierte der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, die Brände. Er verbreitete ein Video, das das brennende Depot zeigen soll, mit der Bemerkung: "Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig."

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