Neues Militärpaket: Biden sichert Ukraine Hilfe für Flugabwehr zu

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Selenskyjs stetige Rufe nach mehr Waffen und Munition finden in Washington Gehör. Die USA kündigen ein neues Militärpaket für die Ukraine an. Darunter sind auch dringend benötigte Hilfen zur Abwehr von Luftangriffen. Besonders an diesem Wochenende könnte Russland verstärkt angreifen.   

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine neue Militärhilfen, insbesondere zur Flugabwehr, zugesichert. Das teilte das Weiße Haus in Washington nach einem Telefonat Bidens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. Zum finanziellen Umfang der neuen Hilfen wurden keine Angaben gemacht. In der Erklärung hieß es, das Paket umfasse "Luftabwehrraketen zum Schutz der kritischen Infrastruktur der Ukraine, Ausrüstung zur Drohnenabwehr und Panzerabwehrraketen (...) sowie Munition für die Soldaten an der Front und die mobilen Raketensysteme, die sie schützen".

Trotz des russischen Angriffskriegs sei die Ukraine "immer noch ein freies Land", erklärte Biden. Und wenn der Krieg zu Ende gehe, werde die Ukraine "frei, souverän und unabhängig" sein. "Russland wird in diesem Konflikt nicht siegen", betonte der US-Präsident. "Das unabhängige ukrainische Volk wird sich durchsetzen - und die Vereinigten Staaten, unsere Verbündeten und unsere Partner werden ihnen bei jedem Schritt zur Seite stehen."

Die USA sind der wichtigste militärische Unterstützer der Ukraine und haben seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 bereits Hilfen in Höhe von mehr als 55 Milliarden Dollar zugesagt. Auch Großbritannien, Frankreich und Deutschland tragen wesentlich zu der internationalen Militärhilfe für Kiew bei.

Zuvor forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Partner seines Landes in seiner abendlichen Videoansprache eindringlich dazu auf, versprochene militärische Unterstützung auszuliefern. "An der Front wird mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie 'morgen' oder 'bald'", sagt Selenskyj. Nach seinen Worten warte die Ukraine auf Pakete mit Waffen oder Ausrüstung, "die angekündigt und beschlossen, aber noch nicht geliefert wurden". Details zu den säumigen "Lieferanten" nannte er nicht.

Verstärkte Angriffe auf Kiew befürchtet

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Derweil gibt es Befürchtungen, Russland könnte seine Angriffe rund um den ukrainischen Unabhängigkeitstag am Samstag verstärken. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik ergänzte seine Reisewarnung für die Ukraine und warnte, es könne zu verstärkten Raketen- und Luftangriffen auf die Ballungszentren, insbesondere die Hauptstadt Kiew, kommen. Auch die amerikanische Botschaft in Kiew hat bereits vor einem verstärkten Risiko für russische Luftangriffe am Wochenende gewarnt. Die Ukraine begeht am 24. August den 33. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Der Feiertag hat seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine vor dann genau zweieinhalb Jahren eine größere Bedeutung für die Ukrainer bekommen.

Russische Truppen halten knapp ein Fünftel des Landes besetzt, streben weitere Gebietseroberungen an. Zuletzt hat die Ukraine eine überraschende Gegenoffensive in die westrussische Region Kursk gestartet.

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