Der Schuhhersteller Birkenstock will die Preise für seine Sandalen anheben. Damit will das Unternehmen die Auswirkungen der US-Zölle abfedern und auf Kundinnen und Kunden in vielen Ländern umlegen.
Eine Kult-Sandale wird teurer: Der Schuhhersteller Birkenstock will weltweit die Preise anheben. Damit reagiere man auf die Auswirkungen der US-Zölle, die man vollständig abfedern wolle, sagte Finanzchef Ivica Krolo der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir werden die Auswirkungen der derzeit bestehenden Zölle vollständig ausgleichen. Wir erhöhen die Preise nicht nur in einer Region, sondern sehen dies als globale Maßnahme." Wie stark die Preise erhöht werden sollen, ließ Krolo zunächst offen.
Die weiteren Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU seien "äußerst schwer vorherzusagen", betonte Krolo. Derzeit wird für die Schuhe ein Einfuhrzoll von zehn Prozent fällig. Das ist derzeit der Einfuhrzoll, der für Waren gilt, die aus Europa importiert werden. Welcher Zollsatz nach dem 9. Juli gelten wird, wenn das Zollmoratorium endet, ist aber offen.
Weitere Investitionen geplant
Produziert werden die Schuhe in Deutschland. Ein Vorteil des Unternehmens liegt darin, dass es seine Rohstoffe nicht aus Asien bezieht. "Wir sehen darin eine Chance, um zusätzlichen Platz in den Regalen zu gewinnen und unseren Marktanteil zu erhöhen. Deshalb investieren wir auch weiter", erklärte Krolo, der seinen Manager-Posten am 1. Februar angetreten hat.
Nachdem hohe US-Zölle auf China und Südostasien verhängt worden waren, waren Lieferungen von Kleidung, Schuhen und Haushaltswaren in die USA storniert wurden, was das Risiko leerer Regale in den US-Filialen mit sich brachte.
Vorstandschef Oliver Reichert betonte mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Einfuhrzölle zudem, dass sich Birkenstock in einer "beneidenswerten Position" befinde. Mit seinem relativ knappen Angebot und der Preisgestaltung werde Birkenstock auch in dieser Situation bei den Kunden ankommen.
Birkenstocks bleiben beliebt
Das zeigte sich schon im vergangenen Quartal: Die Sandalen und Gesundheitsschuhe von Birkenstock waren trotz allgemeiner Konsumflaute gefragt. Nach einem rasanten Wachstum im Quartal hob der Vorstand seine Jahresziele an. "Wir sind sehr stark in das Geschäftsjahr 2025 gestartet und erwarten nun, am oberen Ende unseres Umsatzwachstumsziels von 15 bis 17 Prozent zu liegen", so Reichert. Darüber hinaus erhöhe er das Ziel für die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) auf 31,3 bis 31,8 (zuvor 30,8 bis 31,3) Prozent. Das entspricht einem bereinigten Ebitda von 660 bis 670 Millionen Euro.
Im zweiten Quartal des Bilanzjahres 2024/25 schnellte der Umsatz um 19 Prozent auf 574 Millionen Euro und der Gewinn um 47 Prozent auf 105 Millionen, wie das in New York gelistete Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein mitteilte. An der Börse kam der Ausblick gut an. Die Birkenstock-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um rund fünf Prozent.
