
Regelmäßig kommt es im Südchinesischen Meer zu Vorfällen zwischen China und anderen Staaten. Die Philippinen haben längst eine stärkere Zusammenarbeit gegen Peking gefordert. Bei einem Treffen werden nun die USA erneut deutlich und äußern sich auch zur heiklen Lage in der Straße von Taiwan.
US-Außenminister Antony Blinken hat beim Asean-Gipfel Sorgen über chinesische Aktivitäten im Südchinesischen Meer geäußert. China handele in der Region zunehmend rechtswidrig und gefährlich, sagte Blinken beim Gipfeltreffen der Asean-Staaten in Laos. Er kündigte an, dass die USA weiterhin die Freiheit der Schifffahrt auf der wichtigen Seehandelsroute aufrechterhalten wollten.
Die chinesischen Aktivitäten stünden im Widerspruch zu den Verpflichtungen zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten, sagte der US-Minister in seiner Eröffnungsrede. In einer weiteren, eindeutig an China gerichteten Botschaft erklärte er, die USA seien der Ansicht, dass es auch wichtig sei, die gemeinsame Verpflichtung zum Schutz der Stabilität in der Straße von Taiwan aufrechtzuerhalten. China beansprucht Taiwan als sein eigenes Territorium und sträubt sich gegen Patrouillen anderer Länder in der Meerenge.
Dem Treffen der zehn Mitglieder des Verbandes Südostasiatischer Nationen mit Blinken ging eine Reihe gewaltsamer Konfrontationen auf See zwischen China sowie den Asean-Mitgliedern Philippinen und Vietnam voraus.
Die Zwischenfälle schürten die Befürchtung, dass Chinas zunehmend selbstbewusstes Auftreten im Südchinesischen Meer zu einem größeren Konflikt führen könnte. China beansprucht das Gewässer fast vollständig für sich, durch das etwa ein Drittel des Welthandels abgewickelt wird.
Philippinen wollen gemeinsames Vorgehen gegen China
Erst Anfang September hatte das US-Außenministerium die Operationen der Philippinen als "rechtmäßig" bezeichnet und Pekings Agieren als "gefährlich und eskalierend". Zuvor hatte es eine Kollision eines Schiffs der chinesischen Küstenwache mit einem Schiff der philippinischen Küstenwache gegeben.
Der philippinische Verteidigungsminister Teodoro sagte anschließend am Rande einer Konferenz, internationale Bekundungen der Sorge gegenüber Chinas Auftreten in den umstrittenen Gewässern seien "nicht genug". Das Rezept sei ein stärkeres, gemeinsames multilaterales Vorgehen.