Gianni Infantino kommt zu spät. Dann hält er den FIFA-Kongress ab, als sei nichts passiert. Doch in seinem Rücken spielen sich bemerkenswerte Szenen ab. Auch der DFB-Chef ist beteiligt.
Aus Protest gegen das Verhalten von FIFA-Präsident Gianni Infantino haben die europäischen Council-Delegierten das Podium beim Kongress des Fußball-Weltverbandes geschlossen verlassen. Die Funktionäre um UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und DFB-Chef Bernd Neuendorf kehrten nach der Kaffee-Pause nicht auf die für sie reservierten Plätze hinter dem FIFA-Vorsitzenden zurück. Reaktionen der UEFA-Delegierten oder von der FIFA zu dem Vorfall gab es vorerst nicht.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur protestierten die europäischen Funktionäre gegen das Benehmen von Infantino, der nach seiner Nahost-Reise mit US-Präsident Donald Trump zu spät in Asunción angekommen war. Der Kongress begann deshalb mit mehr als drei Stunden Verspätung. Infantino entschuldigte sich für die Verspätung, hielt die Vollversammlung dann aber routiniert ab.
Nahost-Reise sorgte schon für Kritik
Der Chef des Fußball-Weltverbandes war mit einem Privatjet nach Asunción geflogen, hatte die Hauptstadt Paraguays allerdings nicht rechtzeitig erreicht. Infantino hatte die vergangenen Tage in Saudi-Arabien und Katar verbracht, um US-Präsident Donald Trump dort zu begleiten.
Diese Reise hatte in Funktionärskreisen kritische Kommentare hervorgerufen, da der Schweizer dadurch bereits Termine im Vorlauf der Vollversammlung verpasst hatte. In Asunción warteten hunderte Delegierte aus 211 Fußball-Ländern auf Infantino.