Kiew entwickelt eigene Waffen: Selenskyj: Erste ukrainische Rakete erfolgreich getestet

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Nahezu täglich überzieht Russland die Ukraine mit Luftangriffen. Um zurückzuschlagen, entwickelt Kiew eigene Waffensysteme mit großer Reichweite. Laut Präsident Selenskyj verlief nun der erste Test einer Rakete aus heimischer Produktion positiv.

Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zum ersten Mal eine ballistische Rakete aus eigener Produktion erfolgreich getestet. Ein erster Test sei "positiv" verlaufen, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew. Er beglückwünschte die ukrainische Verteidigungsindustrie, lehnte es aber ab, weitere Details zu der Rakete zu nennen. Zudem fügte Selenskyj an, sein Land habe die Kapazität, in diesem Jahr 1,5 bis zwei Millionen Drohnen herzustellen. Allerdings fehle es an der Finanzierung.

Bereits am Wochenende hatte Selenskyj den erfolgreichen Einsatz einer eigens entwickelten Drohnen-Rakete namens Palianyzia verkündet. "Der erste erfolgreiche Kampfeinsatz unserer neuen Waffe fand heute statt", erklärte er am Samstag in einer Ansprache zum Unabhängigkeitstag. Nach seinen Angaben wurde ein feindliches Ziel getroffen. "Das ist unsere neue Methode, um mit Vergeltung gegen den Aggressor zu reagieren", so Selenskyj. Am Montag hatte auch der Verteidigungsminister Rustem Umjerow gesagt, die Ukraine arbeite an eigenen Waffen mit großer Reichweite.

Bei der Abwehr des bislang schwersten russischen Luftangriffes am Montag seien auch die vom Westen gelieferten Kampfjets F-16 eingesetzt worden, sagte Selenskyj heute. Dadurch seien einige Raketen abgeschossen worden. Zugleich drängte er weiter darauf, dass westliche Partner Beschränkungen für den Einsatz der gelieferten Waffen gegen Militärziele in Russland aufheben. "Das ist so: Die Olympiade ist vorbei, aber das Pingpong geht weiter", beschrieb er die Gespräche.

Die Ukraine will nach den Worten Selenskyjs Russland zur Beendigung des Krieges zwingen. Das sei der wichtigste Punkt des Planes, sagte er in Kiew. Der russische Präsident Wladimir Putin sei mehr an der Besetzung der Ukraine interessiert als an der Verteidigung Russlands. Letztlich könne der Krieg durch einen Dialog beendet werden. Um ihre Vision vom Frieden voranzutreiben, müsse die Regierung in Kiew jedoch bei der noch für dieses Jahr geplanten Konferenz in einer starken Position sein, so Selenskyj.

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