Israel beginnt eine neue Offensive im Gazastreifen, offenbar um den Druck auf die Hamas zu erhöhen. Nun könnten die Kriegsparteien offenbar wirklich bald wieder verhandeln.
Die israelische Regierung sieht durch den Beginn der neuen Großoffensive im Gazastreifen Bewegung bei der Hamas. Die Islamisten hätten angekündigt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen über die Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe mit Israel teilzunehmen, teilte Verteidigungsministers Israel Katz mit. "Mit dem Beginn der Operation "Gideon's Chariots" im Gazastreifen, die die Armee mit großer Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an", hieß es in der Mitteilung.
Die Hamas bestätigte eine neue Gesprächsrunde mit Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Der hochrangige Funktionär Mahmud Mardawi teilte mit, die Gespräche würden unter katarischer und US-amerikanischer Vermittlung geführt. Er sagte, die Verhandlungen fänden ohne Vorbedingungen statt und basierten nicht auf früheren israelischen Vorschlägen. Israel machte keine weiteren Angaben zu den Modalitäten der Gespräche in Doha.
Israel will mit neuer Großoffensive in Gaza Druck auf Hamas erhöhen
Ein Team israelischer Unterhändler war bereits Anfang der Woche in Katars Hauptstadt gelandet. Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas stocken schon seit Monaten. Es gibt weiterhin viele Streitpunkte zwischen den Kriegsparteien. Zuletzt war unklar, ob die Gespräche in Doha platzen und die Delegationen aus Israel und von der Hamas Doha verlassen würden.
In der Nacht teilte das israelische Militär mit, die neue Offensive eingeleitet zu haben. Ziel der israelischen Regierung ist es nach eigenen Angaben, den Druck auf die Hamas zu erhöhen, um die noch immer im Gazastreifen von Extremisten festgehaltenen Geiseln freizulassen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte auch, die Hamas im Zuge der Offensive vollends zerschlagen zu wollen.