Marktbericht: DAX markiert zehntes Rekordhoch des Jahres

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Stand: 31.01.2025 09:29 Uhr

Der deutsche Leitindex schreibt seinen Aufwärtstrend unbeirrt fort. Am Morgen klettert der DAX erneut auf ein Rekordhoch - es ist bereits das zehnte im noch jungen Börsenjahr 2025.

Der DAX schnellt im frühen Handel bis auf 21.775 Punkte nach oben. Damit übertrifft der deutsche Leitindex mühelos sein erst gestern aufgestelltes Rekordhoch bei 21.732 Zählern. "Es sieht so aus, als wolle der DAX die gesamte Jahresperformance in einem Monat auf den Tisch legen", kommentiert Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die neue Bestmarke im DAX.

Tatsächlich kann sich die Monatsbilanz im DAX wahrlich sehen lassen. Bei 19.909 Punkten hatten die deutschen Standardwerte am 30. Dezember das Jahr 2024 beschlossen. Seither haben sie Kursgewinne von über 1.800 Punkten oder 9,4 Prozent angehäuft.

Spannend werde es nun im Februar, betont Stanzl. "Oft kippt die Stimmung schlagartig, nur weil ein neuer Monat beginnt." Dabei hätte der DAX aus technischer Sicht weiter Potenzial nach oben: Für HSBC-Charttechnik-Experte Jörg Scherer stecken die 21.935 Punkte nun das nächste DAX-Anlaufziel ab.

Frische Kursimpulse könnten im Handelsverlauf den DAX bewegen. So stehen um 14 Uhr noch die Verbraucherpreise für Januar auf der Agenda. Volkswirte erwarten, dass sich die Inflationsrate in Deutschland vorerst über der Zwei-Prozent-Marke festsetzen wird. Der Anstieg des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets werden aller Voraussicht nach die Inflation zu Beginn des neuen Jahres angetrieben haben.

Kurz darauf folgt die Veröffentlichung des sogenannten PCE-Index der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher im Dezember. Dieser gilt als ein Inflationsmaß, das die US-Notenbank Fed mit Blick auf ihre Zinspolitik besonders stark beachtet.

Sachter Rückenwind für den DAX kommt von den US-Börsen, dort hatten gestern positiv aufgenommene Quartalsbilanzen von Tesla und Apple für Kursgewinne gesorgt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,4 Prozent auf 44.882 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,3 Prozent auf 19.681 Zähler vor, und der breit gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent auf 6.071 Stellen zu.

Nikkei steigt im Sog der Wall Street

Die optimistischen Signale von der US-Bilanzsaison haben zum Wochenschluss auch den japanischen Aktienmarkt gestützt. In Tokio legte der Nikkei-Index 0,2 Prozent auf 39.572 Punkte zu, der breiter gefasste Topix notierte ebenfalls 0,2 Prozent höher. Der starke Yen und Sorgen angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump begrenzten jedoch die Gewinne. Die chinesischen Börsen blieben weiterhin wegen des chinesischen Neujahrfestes geschlossen.

Die Ölpreise ziehen im frühen Handel leicht an. Anleger wägen die Aussicht auf US-Zölle auf kanadische und mexikanische Rohölimporte ab, die am Wochenende in Kraft treten könnten. Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,1 Prozent auf 75,94 Dollar je Barrel (159 Liter).

Der Euro tendiert bei 1,0398 Dollar seitwärts. Die europäische Gemeinschaftswährung war bereits gestern unter die runde Marke von 1,04 Dollar gerutscht.

Der Goldpreis steigt im frühen Handel bis auf 2.801 Dollar je Feinunze. Damit übertrifft das gelbe Edelmetall die bisherige Höchstmarke von 2.790 Dollar, die Ende Oktober erreicht worden war. Gold profitierte zuletzt verstärkt von seinem Image als Krisenwährung. Susannah Streeter, Marktexpertin bei Hargreaves Lansdown, verwies insbesondere auf die Sorgen der Anleger mit Blick auf Trumps Zoll-Drohungen.

Verletzte bei Explosion in Rheinmetall-Fabrik in Spanien

Bei einer Explosion in einer Munitionsfabrik einer Rheinmetall-Tochter im Südosten Spaniens sind sechs Menschen verletzt worden. Der Vorfall habe sich in einem Munitionslager von Rheinmetall Expal Munitions in Javalí Viejo in der Region Murcia ereignet, teilte der spanische Notdienst mit. Eines der Opfer sei schwer verletzt. Die Ursache der Explosion war vorerst unklar.

Ein Großanleger hat Sixt-Aktien im Wert von knapp 50 Millionen Euro auf den Markt geworfen. Die mit der Platzierung betraute Deutsche Bank teilte am Abend mit, sie habe für einen institutionellen Investor gut 600.000 Sixt-Stammaktien erfolgreich bei anderen Anlegern untergebracht. Den Namen des Verkäufers und den Preis nannte sie nicht.

Die Atoss-Aktie macht im frühen Handel einen Kurssprung, Anleger honorieren die Geschäftszahlen des Softwarespezialisten. Atoss verdiente im vergangenen Jahr trotz des schwachen wirtschaftlichen Umfelds noch etwas mehr Geld als erwartet und peilt weiteres Wachstum an. Von der guten Profitabilität sollte der Kurs zunächst profitieren, sagte ein Händler.

Apple hat das wichtige Weihnachtsquartal trotz eines Rückgangs im iPhone-Geschäft mit Rekord-Zahlen abgeschlossen. Zuwächse bei Mac-Computern, iPads und im Dienstleistungsgeschäft glichen das iPhone-Minus mehr als aus. Unter dem Strich steigerte Apple den Quartalsgewinn um sieben Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar. Konzernchef Tim Cook sprach von den "besten Quartalszahlen aller Zeiten".

Der kriselnde Halbleiter-Riese Intel stimmt die Börse auf ein weiter schwieriges Geschäft ein. Die Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr verfehlte die Erwartungen der Analysten. Für das laufende Quartal stellte Intel am Donnerstag nach US-Börsenschluss Erlöse zwischen 11,7 und 12,7 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit rund 12,9 Milliarden Dollar gerechnet.

Ein hervorragendes Weihnachtsgeschäft hat dem weltgrößten Zahlungsdienstleister Visa eine starke Quartalsbilanz beschert. Der Gewinn des Konzerns aus San Francisco stieg im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 um fünf Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um zehn Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar zu. Damit übertraf Visa die Erwartungen der Experten.

Der Pharmakonzern Novartis hat 2024 die Früchte des Konzernumbaus geerntet. Der Umsatz des Schweizer Unternehmens kletterte in Lokalwährungen um zwölf Prozent auf 50,3 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber waren unter anderem das Herzmedikament Entresto, Kesimpta gegen Multiple Sklerose, die Brustkrebsarznei Kisqali und der Cholesterinsenker Leqvio. Das bereinigte operative Ergebnis wuchs um 22 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar.

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