Ausländische Diplomaten, darunter auch ein deutscher Vertreter, besuchen das Westjordanland. Dann fallen Schüsse. Berlin richtet nach dem Vorfall klare Worte an die israelische Regierung.
Das Auswärtige Amt verlangt von der israelischen Regierung Aufklärung, wie es zu Schüssen in Richtung einer angemeldeten diplomatischen Delegation im besetzten Westjordanland kommen konnte. "Diesen unprovozierten Beschuss verurteilt das Auswärtige Amt scharf. Wir können von Glück reden, dass nichts Schlimmeres passiert ist", sagte eine Sprecherin laut einer Mitteilung.
Auch ein deutscher Diplomat und ein Fahrer aus dem Vertretungsbüro Ramallah seien Teil der Delegation gewesen, die die Stadt Dschenin im Norden des Palästinensergebiets besuchte, hieß es weiter. Die Gruppe war nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Koordinierung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Armee unterwegs gewesen. Israelische Streitkräfte hatten in der Nähe der Delegation Schüsse abgegeben – nach Darstellung des Militärs, weil die Delegation von einer zuvor genehmigten Route abgewichen sein soll.
"Die unabhängige Beobachterrolle der Diplomatinnen und Diplomaten vor Ort ist unverzichtbar und stellt in keinster Weise eine Bedrohung für israelische Sicherheitsinteressen dar", betonte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Die israelische Regierung müsse die Unverletzlichkeit von Diplomatinnen und Diplomaten respektieren.