
Die neue britische Regierung will die Unterstützung für die Ukraine hochfahren und kündigt weitere Waffenlieferungen in diesem Jahr an. Zudem sollen Panzerhaubitzen und Flugabwehrraketen bereits in dem Land eingetroffen sein. Man werde Kiew so lange wie nötig unterstützen, heißt es.
Großbritannien wird der Ukraine weiter umfangreiche Hilfe zukommen lassen. Anlässlich des Besuchs von Außenminister David Lammy in Kiew kündigte London weitere Waffenlieferungen an. Auch die finanzielle Unterstützung soll ausgebaut werden.
Die Waffenlieferungen sind laut einer Mitteilung des Außenministeriums bereits zum Teil in der Ukraine eingetroffen. Dazu zählen Flugabwehrraketen, Ausrüstung für F-16-Kampfflugzeuge, Militärboote, Seekanonen und AS90-Panzerhaubitzen. Auch Deutschland hatte kürzlich mitgeteilt, weitere zwölf Panzerhaubitzen 2000 an Kiew liefern zu wollen.
Über die Lieferungen hinaus kündigte Verteidigungsminister Healey nun an, bis zum Jahresende Hunderte von zusätzlichen Flugabwehrraketen sowie Zehntausende Artilleriegranaten und weitere gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine liefern zu wollen. Die Hilfe sei angesichts Russlands wahlloser Angriffe auf die Bevölkerung und Infrastruktur, oft weit hinter der Frontlinie, notwendig, so Healey. "Die Verteidigung Großbritanniens und Europas beginnt in der Ukraine." Man werde das Land so lange wie nötig unterstützen.
Knapp 290 Millionen Euro sind zudem für den "unmittelbaren Bedarf an humanitärer Hilfe, für Energie sowie die Unterstützung von Reformen und den Wiederaufbau" vorgesehen, hieß es aus London. Außerdem will Großbritannien noch vor Jahresende Kreditgarantien in Höhe von rund 439 Millionen Euro für Darlehen der Weltbank bereitstellen. Damit sollen "lebenswichtige öffentliche Dienstleistungen unterstützt werden, darunter die Aufrechterhaltung des Betriebs von Schulen und Krankenhäusern, die Bezahlung von Beamten und die Finanzierung von Renten".
Die Ukraine hatte sich vom Besuch von Außenminister Lammy und seinem US-amerikanischen Amtskollegen Antony Blinken vor allem die Freigabe für Angriffe mit weitreichenden Waffen auf russisches Territorium erhofft. Dazu gab es jedoch keine Ankündigungen.