Steht das kleine Volkswagen-Werk in Osnabrück vor dem Aus? Niedersachsens Regierungschef sieht den Autokonzern weiter in der Verantwortung für den Standort.
Volkswagen muss sich nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil weiter um eine Zukunft für sein Werk in Osnabrück bemühen. "Der Standort Osnabrück ist für Volkswagen-Verhältnisse sehr klein. Das ist ein Problem, aber das entbindet Volkswagen nicht von seiner Verpflichtung, die Zukunft dieses Werks verantwortungsbewusst zu planen", sagte der SPD-Politiker, der seit 2013 auch im VW-Aufsichtsrat sitzt.
"Der Tarifvertrag hat eine kluge Regelung gefunden, die übersetzt lautet: Wir schauen noch einmal sehr genau, ob es interne Möglichkeiten gibt, die Zukunft des VW-Standorts Osnabrück zu sichern, oder ob externe Nutzungen dieses Werks und der Fähigkeiten der Mitarbeiterschaft infrage kommen", sagte Weil. "Beides findet statt und das ist auch richtig und notwendig." Die Landesregierung habe auf diesen Passus sehr großen Wert gelegt.
Volkswagen hatte Ende April Berichte über ein bereits beschlossenes Ende der Fahrzeugproduktion in Osnabrück zurückgewiesen. "Wir prüfen nach wie vor verschiedene Optionen. Dabei geht es immer auch um eine Betrachtung und Bewertung der Wirtschaftlichkeit", sagte ein Unternehmenssprecher damals.