Marvel-Star schießt gegen Hollywood-Filme – und verspricht Besserung im neuen MCU-Kracher

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Anlässlich des Kinostarts des neuen MCU-Blockbusters „Thunderbolts*“ konnten wir mit zwei Stars des Ensembles über die Traumata ihrer Figuren, Hollywood-Filmdrehs und Geheimniskrämerei sprechen.

Mit „Thunderbolts*“ bringt Marvel Studios zum Kinostart am 1. Mai 2025 eine Gruppe von Antiheld*innen auf die Leinwand, die sich nicht nur mit äußeren Gefahren, sondern auch mit ihren inneren Konflikten auseinandersetzen müssen. Florence Pugh kehrt als Yelena Belova zurück, während David Harbour erneut den Red Guardian spielt. Wir haben mit den beiden Stars über die „Thunderbolts*“ gesprochen und fanden dabei heraus, warum David Harbour die Arbeit als „erfrischend“ empfand und Florence Pugh hofft, besonders ein Mitglied der Original-Avengers stolz zu machen. Wie locker die beiden Stars auf unsere Fragen reagieren, seht ihr im Video. Anschließend könnt ihr noch weitere Antworten nachlesen:

Die Handlung von „Thunderbolts“ konzentriert sich auf eine Gruppe von Außenseiter*innen, die widerwillig miteinander kooperieren müssen, um eine größere Bedrohung zu bekämpfen. Doch dabei geht es nicht nur um spektakuläre Action, sondern auch um emotionale Tiefe. Ein besonderes Highlight des Films ist die Dymnaik zwischen den Charakteren von Florence Pugh und David Harbour, Yelena und Red Guardian, die bereits in „Black Widow“ als Vater-Tochter-Duo vorgestellt wurden. Genau diese Dynamik ist für Florence Pugh eines der größten Anreize gewesen:

„Beide haben ein schweres Trauma erlebt und sind in einem echten Gefühlstief gelandet. Sie wissen nicht mehr, wie sie miteinander reden sollen, sie wissen nicht, wie sie ehrlich sein sollen und sie wissen nicht, wie sie um Hilfe bitten sollen.“

Warum David Harbour den Filmdreh als „erfrischend“ empfand

Während David Harbour mit einem Augenzwinkern die besondere dysfunktionale wie traumhafte Beziehung zwischen Yelena und Alexei unterstreicht, blickt er auf den Dreh dankbar zurück. Dabei berichtet er, dass ausgerechnet jene Drehtage, die im fertigen Film als scheinbar „leichte Tage“ gelten, zu den schwierigsten am Set gehören:

„An einem der ersten Tage wurde im Sentry-Turm gedreht. Und ich erinnere mich, dass diese Szene wirklich knifflig war. Es ist seltsam: Die Szene, die manchmal im Film am einfachsten erscheint. Dann ist da etwas mit den Einstellungen, das sind die schwierigsten Tage.“

Für David Harbour fühlen sich die großen Filmsets von Hollywood oftmals unbefriedigend an. Nicht so „Thunderbolts*“, der sich unter der Regie von Jake Schreier erfrischend anders anfühlte:

„Man gibt einem großen Schauspieler etwas und sagt: „Okay, mach es so komplex wie möglich.“ Wir haben Fähigkeiten. Ich glaube, in Filmen wird oft nicht viel von einem verlangt. Aber wenn sie dich fragen, dann kannst du sagen: „Okay, das können wir machen.“ Ich glaube, hier war es vor allem so erfrischend, weil Jake mir immer wieder sagte: ‚Geh tiefer. Was können wir hier noch tun? Wir sollten ihn nicht nur komödiantisch sein lassen, sondern ihn in diese Richtung führen, in diese Richtung, in diese Richtung.‘ Als Schauspieler können wir es kaum erwarten, dass man so etwas von uns verlangt.“

Florence Pugh hofft insbesondere ein Mitglied der Original-Avenger stolz zu machen

Florence Pugh zeigte sich besonders stolz darauf, erneut eine so fehlerhafte und komplexe Figur wie Yelena verkörpern zu dürfen:

„Es ist ein unglaublicher Moment, wieder eingeladen zu werden. Ich bin stolz darauf, dass sie es ist. Ich bin stolz darauf, dass ich eine Figur spielen darf, die sehr komplex ist, große Fehler hat und die mit Problemen zu kämpfen hat. Es ist unglaublich, dass die Hauptrolle in einem Superheldenfilm jemand ist, die nicht okay, nicht großartig und nicht glücklich ist. Und die versucht, herauszufinden, was die Antwort ist und wie man dieses Leben lebt. Ich finde es einfach so cool, dass wir das machen konnten.“

Außerdem erinnerte sie sich daran, wie Scarlett Johansson ihr in „Black Widow“ quasi den Staffelstab übergab:

„Damals war mir gar nicht bewusst, dass sie mich im Grunde für meine Zukunft dort vorbereitet hat. Wie bedeutsam und groß das war und wie anmutig und gnädig sie war. Und ich hoffe irgendwie, dass A) sie stolz ist. B) Marvel stolz ist.“

Wer ist strikter? Netflix oder Marvel Studios? „Netflix ist verrückt, bei Marvel hab ich einfach Angst“

David Harbour, der sowohl im Marvel-Universum als auch in der Netflix-Serie „Stranger Things“ wichtige Rollen spielt, sprach auch über die Unterschiede zwischen den beiden Studios – und wie unterschiedlich Geheimnisse dort gehütet werden. Auf die Frage, welches Studio strikter sei, gibt er eine überraschende Antwort:

„Oh Gott. Ich glaube, Netflix ist strenger, aber ich habe viel früher mit ‚Stranger Things‘ angefangen. Ich bin viel mutiger. Ich erinnere mich an die erste Staffel – Matthew Modine ging in eine Talkshow und erzählte die gesamte Handlung der ersten Staffel. Das interessierte niemanden. Es war keine Show. Niemand interessierte sich überhaupt dafür. Dann kam die Serie heraus, und sie wurde zum Renner.“

Im Vergleich zu Marvel seien die Sicherheitsvorkehrungen jedoch noch strenger, so Harbour:

„Jetzt ist es so, dass Leute zu mir kommen und sagen: ‚Tut mir leid, Sir, Sie können keine Seiten haben.‘ ‚Aber wir haben diese Sache erschaffen.‘ Netflix ist verrückt danach, Dinge geheim zu halten, aber ich neige eher dazu, mein Recht darauf zu verteidigen, im Gegensatz zu Marvel, wo ich einfach Angst habe.“

Seine Aussage zeigt mit einem Augenzwinkern, wie hoch der Druck in den großen Studios geworden ist, Geheimnisse bis zum Filmstart zu bewahren. Zum Glück ist die Geheimniskrämerei bei „Thunderbolts*“ nun vorbei. Ab dem 1. Mai 2025 könnt ihr euch im Kino selbst ein Urteil bilden, wie gelungen der erfrischende Ansatz für das Publikum geworden ist.