Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 03:04 Berater: Biden will sich restliche Amtszeit besonders für die Ukraine einsetzen +++

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US-Präsident Joe Biden will nach den Worten eines wichtigen Beraters seine verbleibende Amtszeit dafür nutzen, der Ukraine eine möglichst gute Position im Konflikt mit Russland zu verschaffen. Biden wolle die Ukraine in den kommenden vier Monaten "in die bestmögliche Lage bringen, um sich durchzusetzen", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, bei der Strategiekonferenz Yalta European Strategy (YES) in Kiew.

+++ 01:43 Bericht: Britische Ex-Politiker für Einsatz von Langstreckenraketen in Russland +++
Fünf ehemalige britische Verteidigungsminister der Konservativen und der frühere Premierminister Boris Johnson fordern laut einem Zeitungsbericht den Labour-Vorsitzenden Keir Starmer auf, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenraketen auf russischem Gebiet zu gestatten. Das solle auch ohne die Unterstützung der USA gelten, berichtet die Sunday Times. Sie warnten den amtierenden Premierminister, dass "jede weitere Verzögerung Präsident Putin ermutigen würde", heißt es in dem Bericht.

+++ 00:52 Geheimdienstchef: Von Russlands Verbündeten ist Nordkorea "größte" Bedrohung für Ukraine +++
Von Russlands Verbündeten stellt Nordkorea aus Sicht des ukrainischen Geheimdienstes die größte Bedrohung dar. "Von all diesen Verbündeten Russlands ist Nordkorea unser größtes Problem", sagte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow bei der Konferenz Yalta European Strategy (YES) in Kiew. Nordkoreas Militärhilfe für Russland einschließlich der großen Mengen an Munition beeinträchtigten "wirklich die Intensität der Kämpfe", sagte er auf eine Frage nach der Unterstützung von Russlands Verbündeten wie Iran und China. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte angekündigt, seine Verbindungen zu Russland zu vertiefen, als er am Freitag Gespräche mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, führte. Kiew verfolgt die Waffenlieferungen Pjöngjangs an Moskau und bekommt diese auf dem Schlachtfeld zu spüren. "Es gibt einen direkten Zusammenhang. Sie liefern riesige Mengen an Artillerie, was bedenklich ist", führte der ukrainische Geheimdienstchef weiter aus.

+++ 23:21 Ukraine: Russland bekommt ab Mitte 2025 Rekrutierungsprobleme +++
Russland dürfte nach Darstellung der Ukraine ab Mitte des kommenden Jahres mit Rekrutierungsproblemen zu kämpfen haben. Im Sommer 2025 werde die Regierung in Moskau vor einem Dilemma stehen, sagt der ukrainische Spionagechef Kyrylo Budanow auf einer Konferenz in Kiew, "entweder eine Mobilisierung auszurufen oder die Intensität der Feindseligkeiten irgendwie zu reduzieren". Dies könne letztlich für Russland entscheidend sein. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt bislang nicht vor.

+++ 22:20 Scholz: Russischer Überfall auf Ukraine ist "ober-dumm" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, die Zukunft Russlands durch den Überfall auf die Ukraine aufs Spiel zu setzen. "Der Krieg ist auch aus russischer Sicht ober-dumm", sagt er bei einem Bürgerdialog als SPD-Bundestagsabgeordneter im brandenburgischen Prenzlau. Für seine imperialistischen Träume hetze Putin hunderttausende russische Soldaten in schwere Verwundungen und den Tod und zerstöre die Wirtschaftsbeziehungen Russlands zu vielen Ländern der Welt. "Und die Ukraine wird danach eine stärkere Armee haben, als sie sie vorher hatte", fügt Scholz hinzu. Deutschland werde die Ukraine weiter militärisch unterstützen, damit das überfallene Land nicht zusammenbreche und weil man verhindern müsse, dass ein eklatanter Bruch der Regeln in Europa Erfolg habe. "Putin bringt sein Land um alle Zukunft." Eine Friedenslösung könne es nur geben, wenn Russland akzeptiere, dass die Ukraine kein Vasallenstaat sei.

+++ 22:01 Wechselnde Erfolge bei Kämpfen um Kursk gemeldet +++
Die ukrainischen Streitkräfte erzielen bei ihrem Vorstoß in die westrussische Region Kursk neue Gebietsgewinne, verlieren aber auch Gebiete bei russischen Gegenangriffen. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State berichtet, erobern die ukrainischen Einheiten drei weitere Siedlungen. Russische Gegenangriffe wiederum drängen demnach die ukrainischen Truppen in der Umgebung der Ortschaft Snagost zurück. Auf einer bei Deep State veröffentlichten Karte ist ein tiefer Einbruch in die ukrainischen Verteidigungslinien zu erkennen. Die Angaben können derzeit von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Anfang August waren ukrainische Truppen ins russische Grenzgebiet bei Kursk eingedrungen und brachten nach eigenen Angaben rund 1.300 Quadratkilometer und etwa 100 Ortschaften unter ihre Kontrolle, darunter die Kleinstadt Sudscha. Beobachter gehen von geringeren Geländegewinnen aus. In dieser Woche hat das russische Militär den ersten ernsthaften Versuch zur Vertreibung der ukrainischen Truppen unternommen.

+++ 21:41 USA: Verzögerungen bei Hilfen für Ukraine haben "logistische" Gründe +++
Die Verzögerungen bei der US-Militärhilfe für die Ukraine sind nach Angaben der USA auf eine "schwierige Logistik" zurückzuführen. "Das ist keine Frage des politischen Willens", sagt der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. "Das ist eine Frage schwieriger und komplizierter Logistik, um dieses Material an die Front zu liefern", sagt Sullivan bei der Konferenz Yalta European Strategy (YES), an der er per Video teilnahm. Angesichts der Herausforderungen für die Ukraine müssten die USA aber "mehr tun" und "besser sein", räumt Sullivan ein. US-Präsident Joe Biden sei "entschlossen", seine letzten Monate im Amt dafür zu nutzen, "die Ukraine in die bestmögliche Position zu bringen, um zu siegen". Biden und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würden sich Ende September bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York treffen, kündigt Sullivan an.

+++ 20:57 Scholz: Wollen Pipeline-Saboteure in Deutschland vor Gericht stellen +++
Olaf Scholz bezeichnet die Sabotage an den Röhren der Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee als "terroristischen Akt". Der Bundeskanzler will die Täter in Deutschland vor Gericht stellen. Er habe eine klare Entscheidung getroffen, sagt er bei einem Bürgerdialog als SPD-Abgeordneter im brandenburgischen Prenzlau. "Die lautet, wir fordern alle Sicherheitsbehörden und den Generalbundesanwalt auf, ohne Rücksicht auf irgendwen zu ermitteln. Da wird nichts vertuscht", betont er. "Wir wollen diejenigen, die das getan haben, wenn wir ihrer habhaft werden können, auch vor ein Gericht in Deutschland stellen." Scholz bezeichnet es zudem als "richtige, fette, dicke Lüge", dass die Bundesregierung auf russisches Erdgas verzichtet habe. Es sei Russland gewesen, das den Gashahn durch die Nord-Stream-1-Pipeline zugedreht habe. Die folgende Preisexplosion, die staatlich gedeckelten Preise und die Suche nach anderen Gaslieferungen habe Deutschland "weit über 100 Milliarden Euro" gekostet. Die Sprengstoffanschläge auf die Pipeline habe es erst gegeben, als Russland die Versorgung Westeuropas durch die Ostsee bereits gestoppt hatte. Im August hatte der Generalbundesanwalt einen ersten Haftbefehl gegen einen ukrainischen Staatsbürger wegen des Sabotageaktes erlassen.

+++ 20:24 G7 verurteilen iranische Raketen-Lieferungen an Russland +++
Nach Berichten über die Lieferung iranischer Raketen an Russland verurteilen die wirtschaftsstarken westlichen Demokratien der G7 die Bereitstellung der Waffen scharf. Dass Teheran trotz wiederholter internationaler Aufforderungen, die Lieferungen einzustellen, Moskau weiterhin mit Waffen versorge, stelle eine weitere Eskalation der militärischen Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch den Iran dar, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Außenminister von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und der USA sowie des Außenbeauftragten der EU. Russland setze iranische Waffen ein, um ukrainische Zivilisten zu töten und kritische Infrastruktur anzugreifen. Zuletzt hatten Großbritannien und die USA mitgeteilt, Russland habe ihren Informationen zufolge ballistische Raketen aus dem Iran erhalten. Die Regierung in Teheran wies die Vorwürfe zurück. "Der Iran muss unverzüglich jegliche Unterstützung für Russlands illegalen und ungerechtfertigten Krieg gegen die Ukraine einstellen und die Lieferung von ballistischen Raketen, Drohnen und damit zusammenhängender Technologie, die eine direkte Bedrohung für das ukrainische Volk sowie die europäische und internationale Sicherheit darstellen, beenden", heißt es in der von der italienischen G7-Präsidentschaft veröffentlichten Mitteilung. "Wir sind nach wie vor fest entschlossen, den Iran für seine inakzeptable Unterstützung des illegalen Krieges Russlands in der Ukraine, der die globale Sicherheit weiter untergräbt, zur Verantwortung zu ziehen." Deutschland, Frankreich und Großbritannien verhängten bereits neue Sanktionen gegen den Iran, auch die EU will schärfere Strafmaßnahmen ergreifen.

+++ 19:41 Kremlchef Putin behauptet, Redefreiheit zu befürworten +++
Seine inhaftierten Kritiker empfinden das wohl als Hohn: Russlands Präsident Wladimir Putin unterstreicht die Bedeutung von Rede- und Informationsfreiheit. "In einer Zeit, in der sich der komplizierte Prozess der Multipolarität entwickelt, ist es besonders wichtig, die Grundsätze der Informationszuverlässigkeit zu schützen", sagt Putin in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Mediengipfels der Brics-Staaten in Moskau aus Anlass des 120. Jubiläums der Staatsagentur Tass. "Echte Redefreiheit, die unterschiedliche Meinungen spiegelt, ermöglicht die Suche nach Kompromissen und gemeinsamen Lösungsansätzen für die Probleme der Welt", sagt Putin weiter. Beim Ausbau einer gerechten Weltordnung spielten Medien eine bedeutende Rolle, um den Menschen "ein objektives und unverfälschtes Bild von der Welt zu vermitteln". Rede- und Medienfreiheit gibt es in dem autoritär regierten Russland seit Jahren nicht mehr. Medien, die nicht auf Regierungslinie liegen, wurden verboten und geschlossen. Regierungsgegner werden von der Justiz verfolgt. Die russische Agentur Tass besteht seit 1904, in den Anfangsjahren noch unter wechselnden Namen und Bezeichnungen. Die inzwischen größte Nachrichtenagentur des Landes gilt auch als Sprachrohr der Regierung.

+++ 19:20 Scholz bekräftigt sein Nein zur Lieferung der Marschflugkörper Taurus +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen. Bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Prenzlau bekräftigte er sein Nein zur Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von der Ukraine bis nach Moskau (etwa 500 Kilometer) mit der Begründung, dass das "eine große Eskalationsgefahr" mit sich bringen würde. "Da habe ich Nein gesagt. Und das gilt natürlich auch für andere Waffen, wenn wir sie geliefert hätten, die in dieser weiten Distanz dort hineinschießen könnten", sagt Scholz. "Das bleibt so. (.) Auch wenn andere Länder anders entscheiden" (siehe auch Eintrag von 17:24 Uhr). Die weitreichendste von Deutschland an die Ukraine gelieferte Waffe ist der Raketenwerfer Mars II, der Ziele in 84 Kilometern Entfernung treffen kann.

Alle früheren Entwicklungenkönnen Sie hier nachlesen.

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