
Gottesdienst: Den Auftakt zu einem einmaligen Wochenende gab am Samstagvormittag der ökumenische Festgottesdienst unter Beteiligung der christlichen, jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaft. Rund 1.000 Club-Fans fanden Platz in der Sebalduskirche und sorgten für eine tolle Kulisse und eine ganz besondere Atmosphäre. Unter dem Motto „Liebe, Glaube, Leidenschaft vereint – 125 Jahre 1. FC Nürnberg“ erklangen neben traditionellen christlichen Liedern auch klassische Stadiongesänge wie „Die Legende lebt“ und „Als ich noch ein kleiner Bub war“. Hier kann man sich den Gottesdienst nochmal in voller Länge anschauen. Festakt im Rathaus: Für die Feierlichkeiten am Samstagabend durfte der 1. FC Nürnberg auf Einladung der Stadt Nürnberg ins Rathaus laden und erlebte einen Abend, der ganz im Zeichen des 125-jährigen Bestehens stand. Ministerpräsident Markus Söder, Oberbürgermeister Marcus König, Aufsichtsrat, Vorstand, Meisterspieler, Pokalsieger, ehemalige Spieler und Trainer, beide Profimannschaften, aber auch (sport)politische Prominenz wie Innenminister Joachim Herrmann, BFV-Präsident Christoph Kern oder Uli Hoeneß ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam auf den Club anzustoßen. Darüber hinaus wurde in den Reden von Ministerpräsident Markus Söder, Oberbürgermeister Marcus König und Aufsichtsratsvorsitzendem Peter Meier (die Rede im Wortlaut) klar: Der Club ist in so vielen Bereichen der Gesellschaft nicht wegzudenken und fördert über den Fußball hinaus wichtige Werte für ein gemeinsames Miteinander. Fanmarsch & Choreografie: "Ich bin um 7 Uhr von zu Hause losgefahren. Was ich da erlebt habe, war Wahnsinn. So wie alles, was unsere Fans auf die Beine gestellt haben“, sagte FCN-Cheftrainer Miro Klose vor der Partie gegen Elversberg bei Sky. Wahnsinn – einzigartig – unbeschreiblich – es gibt wohl einige Superlative dafür, wie die Club-Fans am Wochenende diesen Geburtstag zelebrierten. An die 10.000 Fans trafen sich bereits am Sonntagmorgen um 8 Uhr an der Lorenzkirche und zeigten eindrucksvoll, was dieser Stadt unser Verein bedeutet. Am Stadion angekommen ging es dann aber schnell an die letzten Vorbereitungen für die erste Ganzstadionchoreografie, die die drei vorherigen Choreografien gegen Lautern, Paderborn und Düsseldorf vereinte und die ganze Club-Historie im Achteck darstellte. Es waren Bilder, die bei jedem im Stadion Gänsehaut erzeugten und für die Ewigkeit sind! Programm: Vor dem Spiel öffneten die Stadiontore dieses Mal schon zwei Stunden vor dem Anpfiff – schließlich wollten 50.000 Fans dabei sein an diesem geschichtsträchtigen Tag und dabei auch noch ein interessantes Rahmenprogramm verfolgen. So durften sich zum Beispiel die Clubfrauen in der Nordkurve für den Bundesliga-Aufstieg feiern lassen, während Trainer Thomas Oostendorp Einblicke in die erfolgreiche Saison gab. Ur-Cluberer Marc „Oe“ Oechler erzählte von einer einmaligen Karriere, die ihn von der E-Jugend bis in die Bundesliga und schließlich in den Aufsichtsrat des FCN führte. Einen Blick hinter die Kulissen des NLZ lieferten dann Michael Wiesinger und Dieter Frey, während einige ClubNachwuchs-Teams ihr Können in einer kurzen Trainingsform auf dem Platz zeigten. Anschließend bildeten alle Nachwuchskickerinnen und -kicker ein großes FCN in der Nordkurve und wurden so lebendiger Teil der Choreographie. Im Pausentalk war dann Club-Legende Marek Mintal („Ich liebe diesen Verein“) zu Gast. Das Highlight nach Spielende war schließlich das musikalische Geburtstagsgeschenk der Nürnberger Symphoniker, die zusammen mit Sängerin Roberta Valentini unter anderem „Die Legende lebt“ zum Besten gaben. „Es tut uns unglaublich leid“: Fanmarsch, atemberaubende Choreografie, beste Stimmung – es war alles angerichtet für ein perfektes Jubiläumsheimspiel. Vom Drumherum euphorisiert legte die Klose-Elf auch mit viel Tempo los, war im ersten Durchgang die gefährlichere Mannschaft. Janis Antiste sorgte zudem mit seinem Fallrückzieher zum 1:0 für das nächste Geburtstagshighlight. „Dann bekommen wir ein Gegentor per Kunstschuss, geben das Spiel aus der Hand, was unsere Saison etwas widerspiegelt“, fasst Kapitän Robin Knoche jedoch den weiteren Spielverlauf zusammen. Am Ende stand eine 1:3-Heimniederlage, die „sehr bitter“ war und für die sich Julian Justvan im Nachgang auch entschuldigte: „Es tut uns unglaublich leid für die Fans, weil wir ihnen natürlich einen Sieg schenken wollten.“ Ehrung: Am Jubiläumswochenende standen auch zahlreiche ehemalige Cluberer im Mittelpunkt – und einem wurde am Sonntag eine besondere Ehre zuteil. Im Rahmen des Spiels gegen die SV Elversberg wurde Block 4 in der Nordkurve in Andreas Köpke-Block benannt. Zur offiziellen Eröffnung war der langjährige Club-Keeper, der insgesamt 420 Einsätze im FCN-Trikot und 14 Länderspiele als Club-Akteur bestritten hat, natürlich ebenso vor Ort, wie Aufsichtsratsvorsitzender Peter Meier und die Vorstände Joti Chatzialexiou, Niels Rossow und Stefan Heim. Abschied: Ein anderer Cluberer sagte beim Heimspiel offiziell „Servus“. Reporter-Legende Günther Koch griff im Fanradio letztmals zum Mikro und kommentierte zum letzten Mal ein Spiel live. Nach vielen Jahrzehnten, in denen wohl jeder Club-Fan schon mal der „Stimme Frankens“ lauschte, ist für den heute 83-Jährigen nun endgültig Schluss. „Irgendwann ist alles mal zu Ende. Und was gibt es Schöneres, als am 125. Geburtstag aufzuhören“, so Koch. Der Club bedankt sich für viele unvergessliche Momente und insbesondere auch die Unterstützung des Fanradios in den vergangenen Jahren. Der Club bedankt sich von Herzen bei allen Mitgliedern und Fans, Partner und Sponsoren, Helfern und Unterstützern sowie der Stadt Nürnberg, die dieses Jubiläumswochenende zu einem einmaligen und unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.